Samstag, 12. Februar 2011

Sieg durch militärische Zurückhaltung in Ägypten

Das ägyptische Volk demonstriert gegen seinen Präsidenten, den es los werden will, um den Weg in eine neue bessere Welt einschlagen zu können. Schon in den ersten Tagen der Demonstrationen sahen wir in Kairos Straßen Panzer und Augenzeugen berichteten von vereinzelten Maschinengewehrsalven, die zu hören waren. Eine höchst brisante Situation, in der Demonstraten in der Hauptstadt gegen ihr Regime kämpfen und neben ihnen schwer bewaffnete Soldaten die Situation beobachten. Einerseits stehen die Soldaten unter dem Oberbefehl des verhassten Präsidenten, andererseits kommen sie auch aus dem Volk, das in den Straßen demonstriert. Die einfachen Soldaten und niederen Offiziere stehen dem Volk nahe, die höheren Offiziere bewegen sich in den Kreisen der Herrscherkaste.
Das ägyptische Volk ist aktiv und kämpft um sein Menschenrecht für Freiheit und Demokratie. Das Militär verhält sich besonnen, passiv und professionell. Es dient dem Volk und führt das aus wofür es geschaffen wurde: Das ägyptische Volk zu schützen. Die Deutsche Wiedervereinigung hat stark von der besonnen Haltung der NVA profitiert und wäre nicht so unblutig verlaufen, wenn die Soldaten der ehemaligen DDR sich nicht so professionell und menschlich verhalten hätten.
Die Militärführung in Ägypten hat die schwierigste Situation gemeistert und muss nun weiter Ruhe bewahren, besonnen und professionell bleiben. Eingerissen sind nun die verhassten Strukturen und die Reste werden sich schnell auflösen. Nun besteht die Herausforderung darin, ein System aufzubauen, mit dem Ägypten langfristig glücklich wird. Eine Demokratie, nach westlichem Vorbild würde die Beziehungen zu Europa und in die USA verbessern. Sehr bedauerlich wäre ein Gottesstaat, der sich verfestigen würde und sich durch freie Wahlen nicht wandeln ließe.
Die eigentliche Arbeit beginnt in Ägypten jetzt. Nach den Siegesfeiern müssen die Ärmel hochgekrempelt werden und die Ägypter müssen weiterhin zeigen, dass sie es schaffen und ihr Land mit einer friedliche Revolution nach dem Willen des Volkes wandeln können.



Dienstag, 4. Januar 2011

Warum der Feind meines Feindes mein Freund ist

Ein interessanter Artikel (http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,737476,00.html) beschreibt, wie sich Gruppen verhalten.

Wenn man annimmt das eine positive Zahl Freundschaft und eine negative Zahl Feinschaft bedeutet und weiterhin annimmt, dass eine große Zahl für eine stark aus geprägt Freundschaft oder Feindschaft steht und eine kleine Zahl für weniger starke Gefühle, so kann man die Beziehungen in einer Gruppe als Matrix darstellen:

          Paul Anna Peter
Paul      -       10     5
Anna   -8       -      15
Peter    2       10     -

Paul mag Peter und Anna, aber Anna fühlt er sich näher als Peter. Anna hingegen haßt Paul, fühlt sich aber sehr stark zu Peter hingezogen. Peter findet Paul ganz nett und fühlt sich Anna sehr nahe.

Wie entwickelt sich die Gruppe, in der Anna und Peter sich gegenseitig sehr nett finden, aber Anna Paul haßt. Hat Paul aufgrund Peters leichtem Wohlwollen eine Chance in der Gruppe?

Da reale Gruppen einer mehr oder weniger starken Fluktuation ausgesetzt sind, wäre eine spannende Erweiterung der Fluktuationsaspekt: Wie verhält sich ein Modell, wenn die Mitglieder die Gruppe verlassen, die viele Feinde und wenig Freunde haben? Wie verhält sich das Modell, wenn zufällige Mitglieder die Gruppe verlassen? Was geschieht wenn neue anfänglich neutrale Mitglieder zu der Gruppe hinzustoßen oder was passiert, wenn die neuen Mitglieder anfänglich gar nicht neutral sind?

Bleibt abzwarten, wie sich dieses erstaunliche Modell weiterentwickelt.

Montag, 3. Januar 2011

Der reichste Mensch der Welt

Hier geht es nicht darum, wer der reichste Mensch der Welt ist, sondern wie man zum reichsten Menschen der Welt werden kann. Dazu braucht man eine Idee für Produkt, mit folgenden Eigenschaften: Jeder möchte das Produkt haben (weil es beispielsweise besser oder billiger ist als ein bestehendes Produkt), das Produkt ist einfach herstellbar und es ist nicht kopierbar. Weiterhin muss das Produkt legal sein und darf nicht gegen die ethischen Grundsätze verstoßen

Stellen wir uns vor, dass sie eine Batterie erfunden hätten, mit der ein Auto 5000 km weit fahren könnte und die 100 Euro kostet. Wenn sie solche Batterien einfach und ungiftig herstellen könnten und sie nicht kopierbar wären, würden sie sehr schnell zum reichsten Menschen der Welt werden.

Interessant wird es, wenn man von hier aus weiter nachdenkt und sich überlegt, was eine solche Idee für unsere Welt und Gesellschaft bedeutet, welche Veränderungen sich ergeben und welche Gefühle in uns aufsteigen, wenn wir über Konsequenzen nachdenken.

So eine Idee kann jederzeit entstehen.