Donnerstag, 6. Februar 2014

Schärfe, Auflösung und Kontrast sowie Tiefenschärfe und Schärfentiefe

Foto-Begeisterte streiten gerne und klugscheißen noch lieber. Schärfentiefe und Tiefenschärfe sind hier ein beliebtes Feld für Auseinandersetzungen.
Etwas anders Verhält es sich mit den Begriffen Schärfe, Auflösung und Kontrast. Wenn man eine Kamera mit Wechselobjektiven hat und sich überlegt, ein neues Objektiv anzuschaffen ist die Schärfe sicherlich eines der allerwichtigsten Kriterien.
- Ich habe es versucht, aber ich kann nicht widerstehen, der folgende Seitenhieb muss sein: Anfänger, schauen hauptsächlich auf die Brennweite - ein großer Fehler - 
Was hat es nun mit der Schärfe auf sich und was ist das eigentlich? Ganz platt gesagt, ist ein Objektiv scharf, wenn es eine hohe Auflösung und einen hohen Kontrast bietet. Was bedeuten nun Auflösung und Kontrast? Die Auflösung kann man sich relativ gut vorstellen: Man stelle sich viele schwarze parallele Linien auf weißem Hintergrund vor, deren Abstand immer geringer wird. Die Auflösung kann man aus der Anzahl der Linien, die man durch das Objekt noch unterscheiden kann, ableiten.
Der Kontrast ist etwas weniger intuitiv: Ich würde ihn über die Menge des Graus zwischen den schwarzen Linien und dem weißen Hintergrund beschreiben. Wenn eine Linie einen deutlich sichtbaren grauen Hof hat, ist der Kontrast gering. Wenn die Linie sehr stark abgegrenzt sind und keinen sichtbaren Hof hat, ist der Kontrast hoch.
Leider haben die Worte Auflösung und besonders Kontrast sehr viele Bedeutungen die semantisch recht stark auseinander gehen (siehe Wikipedia), für die Schärfediskussion, sind die hier angegebenen Vorstellungen hilfreich.

Ganz wunderbar ist das in folgendem Artikel beschrieben, der hoffentlich niemals aus dem Netz verschwindet: http://www.sigma-foto.de/fotowelt/fototipps/fotowissen/technik/artikel/article/mtf-aufloesung-und-kontrast.html

Wer sich unsicher ist, ob er Tiefenschärfe oder Schärfentiefe sagen soll, sollte übrigens folgenden grandiosen Artikel "Im Rausch der Schärfentiefe" von Anatol Stefanowitsch lesen http://www.scilogs.de/sprachlog/im-rausch-der-sch-rfentiefe/

Ich selbst sage Schärfentiefe, obwohl ich Tiefenschärfe intuitiver finde und bin damit ein Opfer der Besserwisser geworden, die mich in jungen Jahren zu Schärfentiefe überredet hatten.